Donnerstag, 5. Juli 2012

El Dorado

Hier in Bogota, bzw. am nahe gelegene Bergsee "Laguna de Guatavita", ist der Ursprung der Legende "El Dorado", der Legende um das sagenhafte Goldland. Der Sage nach hatte der Stamm der Muisca eine Zeremonie zur Krönung des neuen Herrschers ("Zipa"), bei der der Zipa mit Goldstaub bedeckt wurde, dann mit einem Boot auf die Mitte des Sees gerudert wurde und dort gebadet hat. Danach wurden Opfergaben aus Gold und Smaragden im See versenkt, zur Wohlgesinnung der Götter.
Die Spanier (besessen vom Goldrausch) haben im 17. Jhd. zahlreiche Expeditionen unternommen, um den Schatz zu bergen. Aber er wurde nie gefunden. Auch später noch sind die Versuche, die Lagune trocken zu legen, gescheitert.


Jochen und ich wollen dieser Legende auf den Grund gehen und beginnen unsere Nachforschungen im Museo del Oro in Bogota. Hier ist das Goldfloß der Muisca ausgestellt, das die Grundlage für die Legende "El Dorado" bildet.
Ein Modell des Floßes, mit dem der Zipa auf die Mitte des Sees gerudert wurde. Hergestellt von den Muiscas aus purem Gold.

Im Goldmuseum lernen wir viel über die Fertigung und den Stellenwert von Gold zu Zeiten der Inkas (die "Vor-spanische Zeit"). Gold wurde nie als wertvoll angesehen, sprich es wurde von den Inkas nie zum Handel benutzt. Erst mit der Ankunft der Spanier hat Gold diesen Stellenwert erhalten. 
Daher sind die von den Inkas gefertigten Exponate auch nur Schmuck und Alltagsgegenstände, wie beispielsweise eine Koka-Pfeife des Schamanen.

Goldschmuck ausgestellt im Museo del Oro 
Bei Zeremonien haben sich die Inkas mit Gold geschmückt. Um das Gold am Körper zu befestigen wurden sie "gepierct" und die Goldplatten wurde am Körper "eingehängt".

Das Goldmuseum macht uns Lust auf mehr und so starten wir am nächsten Tag unsere Wanderung zur "Laguna de Guatavita", wo der Muisca-Goldschatz auf dem Grund liegen soll. Vielleicht erhaschen wir ja einen Blick auf das Gold ;-)
Der Hinweg zur Lagune geht vorbei an wunderschönen Fincas (nach europäischem Standard) und Kartoffelfeldern. Hier lässt es sich leben...


Nach 8 km kommen wir an der Lagune an. Die Luft ist hier oben schon sehr dünn (3100m ü.NN), so dass wir oben angekommen ordentlich aus der Puste sind.

Die Lagune, in der der Zipa gebadet hat.

Franzi und Jochen aus der Puste

Blick auf die Lagune und das umliegende Bergland
Der Abstieg ist wesentlich einfacher und wir erhaschen schöne Blicke auf den Stausee "Embalse de Tomine".

Zur Realisierung dieses Stausees musste das Dorf "Guatavita" umgesiedelt werden, da es überflutet werden musste. Für die Bewohner der kleinen Kolonialstadt wurde ein neues, modernes Dorf "Nueva Guatavita" errichtet. Dieses Dorf entsprach allerdings nicht den Vorstellungen der alteingesessenen Bevölkerung (z.B. hatten die Architekten keine Ställe bei den Häusern vorgesehen), so dass die Dorfbewohner das neue Dorf nie angenommen haben. Und tatsächlich wirkt das Dorf sehr künstlich und mehr wie eine Ferienanlage. Fehlt nur das Erlebnisbad ;-)

"Nueva Guatavita"
Dieser Gasthof könnte auch in den Alpen stehen.
Alles in allem war unsere Wanderung dann ca 20 km lang und zurück in Bogota fallen wir todmüde ins Bett.

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