Das aufregendste Abenteuer haben wir uns bis zum letzten Wochenende von Kannes Urlaub aufgehoben: Whale watching in Puerto Lopez. In den Monaten Juni - September kann man die riesigen Buckelwale vor der Küste Ecuadors beobachten, wo sie sich in den tropischen Gewässern paaren und auf ihre lange Reise in die Antarktis (und wieder zurück) vorbereiten. Dieses Erlebnis wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen und das Busticket ist schnell gekauft.
Mit dem Nachtbus geht es am Freitag Abend nach Puerto Lopez. Der Busfahrer legt einen seltsamen Humor an den Tag, denn während der 9-stündigen Nachtfahrt werden am laufenden Band Killerwal-Filme gezeigt, bei denen jegliches menschliche Wesen ums Leben kommt. So eingestimmt aufs Whale Watching kommen wir am nächsten Morgen mehr oder weniger ausgeschlafen in Puerto Lopez an. Von dort geht es weiter ins 15km entfernte Ayampe, wo wir unsere Strand-Urwald-Lodge gebucht haben. Straßenlaternen gibt es in Ayampe kaum und so suchen wir um 6 Uhr morgens mit der Taschenlampe unsere Lodge (um 6 Uhr ist es hier noch stockdunkel!). Zum Glück besteht Ayampe nur aus 3 Straßen und wir kommen in kurzer Zeit am Hostel an. Dort werden wir (trotz der Uhrzeit) sehr herzlich empfangen und dürfen auch gleich unser Zimmer beziehen, um uns von den Strapazen der Reise zu erholen.
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Unsere Hütte im Hostel "Iguana", Ayampe. |
Nach 3 Stunden erholsamem Schlaf in der Lodge sind wir bereit uns der Gefahr des Whale watchings zu stellen. Im 10 Minuten Takt fahren die Boote von Puerto Lopez raus aus aufs Meer. Leider hat unser Kapitän die Hafensteuer nicht bezahlt und nach 2 Stunden Diskussion (und Korruption) mit der Hafenpolizei legen wir unverrichteter Dinge und etwas verärgert wieder am Strand an. Unser Touranbieter ist zum Glück sofort zur Stelle und bringt uns auf ein anderes Boot. Dieses macht einen wesentlich besseren Eindruck und wir sind gespannt wie ein Flitzebogen, als es dann endlich raus aufs Meer geht.
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Pelikane im Hafen von Puerto Lopez. |
Die Wellen sind Meter hoch und unsere Nussschale schwankt ganz schön. Kanne fühlt sich sofort wieder heimisch (siehe Galapagos). Die Spannung im Boot steigt, als wir uns der Stelle nähern an der die Wale zuletzt gesichtet wurden. Unser Guide ermahnt uns noch die Emotionen zu kontrollieren, falls wir Wale sehen. Und dann sehen wir sie! "Oooohs" und "Aaaahs" gehen durch die Menge, als 2 riesige schwarze Körper auftauchen. Es ist schwer noch einen klaren Gedanken zu fassen, geschweige denn den Auslöser der Kamera zu drücken. Man kann einfach nur gucken. Hunger, Kälte und Müdigkeit sind sofort vergessen. Die Wale bieten uns eine einmalige Show. Sie springen, zeigen uns ihre Schwanzflosse, tauchen auf und wieder ab, sprühen beim Luftholen Wasser-Fontänen. Nur wenige Meter vom Boot entfernt (man beachte: Die Wale sind größer als unser Boot, bis zu 15m lang und 35 Tonnen schwer) kann einem da schon anders werden. Und dann blickt uns auch noch ein großes schwarzes Wal-Auge an. Dieser Moment ist unvergesslich!!!
Auf unseren 100 geschossenen Fotos sind leider nur ein paar mit Wal. Hier unsere Besten:
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Weibchen mit Männchen "im Schlepptau". |
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Hier hat Kanne grade noch die Schwanzflosse erwischt. |
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Der Größe nach zu Urteilen ein Wal-Männchen. |
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Größenvergleich Boot-Wal. Das Boot ist nur wenige Meter vom Wal entfernt. |
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Ansicht von hinten. |
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Wal im Sprung |
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Wale landen nach dem Sprung auf dem Rücken. |
Wir können nicht genug kriegen, aber nach ca. 1 Stunde ruft unser Guide zum Aufbruch. Wir hätten noch ewig so weiter fahren können. Nur noch halbherzig schenken wir den Blaufußtölpeln auf der Rückfahrt Beachtung.
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Typischer Vogel an der Küste und auf Galapagos: Blaufußtölpel. |
Den Sonntag verbringen wir hauptsächlich in der Hängematte und am Strand. Das Wetter ist bedeckt, trotzdem wagen wir ein Bad im Pazifik. Das Wasser ist angenehm warm.
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Am Strand von Ayampe: Die Tuctucs fahren einen überall hin. |
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Kleine Wanderung am Strand von Ayampe und zum Aussichtspunkt. |
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Blick auf den Strand von Ayampe. |
Obwohl es auch am Montag noch regnerisch ist, besichtigen wir den 12km entfernten Machalilla Nationalpark. Wie durch ein Wunder ist dort strahlender Sonnenschein, so dass ich nach halbstündigem Sonnenbad als Rotfußtölpel zurückkehre.
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Schwarzer Sandstrand im Nationalpark. |
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Schildkröten-Strand: Hier legen die Meeres-Schildkröten ihre Eier. |
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Badestrand "Las Frailes" im Nationalpark. |
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Im Tuctuc geht es zurück. |
Am Montag Abend geht es dann mit dem Nachtbus zurück nach Quito. Diesmal begleiten uns keine Wal-Filme, sondern deutsche Schlager: "Moskau, Moskau, wirf die Gläser an die Wand...".
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