Hallo liebe Blog-Leser! Hier schreibt noch einmal Kanne, die sich unter der Woche immer alleine in die Abenteuer stürzt, während Franzis Spanisch sich zunehmend anhört, wie das der Ecuadorianer. Nachdem auch ich dem Vulkan rechtzeitig entkommen bin, landete ich nach einer achtstündigen Nachtfahrt um 5 Uhr morgens in Lago Agrio, dem Tor zum Dschungel. Ohne einen Plan zu haben, was ich machen sollte, folgte ich einfach einer Argentinierin (die ich leider kaum verstand) und buchte nur wenige Stunden später eine Dschungelreise bei einer Frau auf der Straße. Ganz ehrlich, diese etwas naive Aktion lässt sich nur durch Schlafmangel erklären, denn nachdem die gute Dame mein Geld hatte, verschwand sie ziemlich schnell, ohne mir meine Quittung zu geben. Es folgte eine aufregende Stunde, in der ich mir nicht sicher war, ob oder ob nicht die Reise in den Dschungel für mich stattfinden würde. Als ich es schon selbst nicht mehr glaubte, wurde ich tatsächlich von einer Gruppe abgeholt und los ging's! (Auch wenn's gut gegangen ist, kann ich Nachmachen in der Art nicht empfehlen!)
Die Fahrt dauerte vier Stunden, davon zwei im Bus und zwei im Kanu entlang des Rio Grande, bis man sich schließlich auf der Amaru Lodge befand, in der Nähe von Kolumbien. Auch der Mittelpunkt der Erde läuft durch die Lagune vor der Lodge.
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Wer entdeckt die Einfahrt zur Lodge?
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Lagune am Erdmittelpunkt |
Der Anblick der Lodge war paradiesisch, denn es gab überall Hängematten, schöne Holzhäuser und sogar Toiletten, was wirklich luxuriös war.
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Amaru Lodge |
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Unser Haus-Kaiman direkt hinter den Holzhäusern |
Die Abläufe bei einem solchen Dschungelerlebnis sind immer ähnlich und unterscheiden sich nicht groß von Franzis und Jochens Trip in den Amazonas (nur dass ich Sonne hatte und keinen Regen :-). Zunächst badeten wir also in der Lagune (trotz Angst vor Anakondas, Kaimanen und Piranhas). Alle überlebten und so fuhren wir zum einem geeigneten Platz, um die bissigen Piranhas zu fischen, was meinerseits leider erfolglos blieb.
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Piranha-Zähne sind klein, aber scharf |
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Paddeln im Sonnenuntergang... |
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...oder einfach nur genießen |
Nach dem Abendessen suchten wir am Rande des Flussbetts nach denen im Dunkeln leuchtenden Augen von Kaimanen und Schlangen - fanden jedoch keine.
Am nächsten Tag wanderten wir durch den Dschungel und sahen viele Frösche und Bäume, die die indigene Bevölkerung als Malaria-Mittel nutzte, oder einen anderen, aus dem sie das Pfeilgift Curare gewann, um beim Jagen ihre Beute zu betäuben, bzw. zu töten.
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Die Rinde enthält Wirkstoffe gegen Malaria - schmeckt bitter! |
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Als Jane - Lianenschwingen ist nicht so einfach! |
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Frosch - oder doch ein Prinz? |
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Haut einer Terantel |
Auch in dieser Nacht machten wir uns wieder auf die Suche nach den Dschungeltieren und sahen zunächst eine Terantel und eine Giftschlange, die glücklicherweise schneller weg war, als meine Kamera auslösen und ich schreien konnte.
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Und immer wieder Sonnenuntergang |
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Terantel |
Die drei Tage auf der Lodge vergingen wie im Flug und ein schöner Abschluss war die morgendliche Vogelbeobachtung und der Sonnenaufgang über der Lagune.
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Stinky Turkey - schmeckt nicht, weil das Fleisch stinkt |
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Endlich wieder eine Hängematte! |
Die Dschungeltour war für mich eine große Überwindung (wegen all der Schlangen), aber ich bin froh, dass Franzi mich zu der Fahrt überredet hat, denn, wie immer, war es halb so wild. Daher gilt: Konfrontationstherapie erfolgreich abgeschlossen. Schlangenphobie größtenteils besiegt!
Die Rückfahrt nach Quito dauerte 12 Stunden, auf denen ich gut Schlaf nachholen konnte.
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