Samstag, 22. Dezember 2012

Das wars - 7 Monate Südamerika sind zu Ende

Nach einem tränenreichen Abschied (meine Familie und alle meine Kinder sind zum Flughafen gekommen!) und 5 Stunden Verspätung sind wir in Frankfurt letzte Nacht um halb 12 gelandet. Jetzt heißt es erst mal sich wieder an Deutschland gewöhnen. Alles hier ist vertraut und doch so anders...





Erst mal eine Salsa-CD in den CD-Player und dann wird ausgepackt.
Ich danke euch für das Verfolgen meines Blogs und die vielen lieben Kommentare! Ich wünsche euch Frohe Weihnachten und ein Gutes Neues Jahr und hoffe euch bald alle persönlich zu sehen!
Eure Franziska
Frohe Weihnachten und ein Frohes Neues Jahr!

Donnerstag, 20. Dezember 2012

Das letzte Mal...

Die letzte Nacht in meinem geliebten (Kinder-) Zimmer, das letzte Mal Busfahren im Ecovia, das letzte Mal Elektrodusche, das letzte Mal Frühstücken mit der Familie, das letzte Mal den Ausblick auf die schönen Berge Quitos genießen, das letze Mal ...
Jetzt ist es also so weit. 7 Monate nähern sich dem Ende und in ein paar Stunden geht mein Flug. Der Abschied ist schwer aber ich freu mich euch alle wieder zu sehen!

Also bis bald! Am Freitag um 18:30 Uhr hat mich Deutschland wieder!

Dienstag, 18. Dezember 2012

Weihnachten ist nah

Weihnachten ist nah (auch wenn es sich bei strahlendem Sonnenschein und 20°C nicht so anfühlt), und das bedeutet für mich die letzten Tage in Ecuador, genauer brechen gerade die letzten 50 Stunden an. Mit einem weinendem und einem lachenden Auge blicke ich meinem Flug entgegen. Die Zeit hier war einfach toll. Die vielen Menschen, die ich kennen gelernt habe, der Einblick in eine völlig andere Kultur, die Arbeit im Kinderheim: Das alles hat mich zum Nachdenken gebracht und mein Leben um so viele Aspekte bereichert. Jeden Tag habe ich eine tiefe Dankbarkeit empfunden, für die tollen Menschen, die ich kennen lernen, und die Erfahrungen, die ich hier sammeln durfte. Ich werde Ecuador  sehr vermissen und für immer als eine wunderbare Zeit in Erinnerung behalten! 
"Ecuador - Liebe das Leben!"
Hier ein paar Weihnachtsimpressionen, gesammelt bei 20°C bzw. 30°C in Quito und Guayaquil (Küste):
"Weihnachtsmarkt" in Quito
Weihnachtsbaum in Guayaquil (30°C) 
Guayaquil 
Eine deutsche Tradition hält Einzug in Quito: Plätzchen backen mit meiner Mama und meiner Gastschwester.
Butterplätzchen 
Camila und ich: Ein Plätzchen geht noch...
Die Krippe ist auch schon aufgebaut.

Mittwoch, 12. Dezember 2012

Schwarze Schwäne, blaue Blumen

Heute steht die Besichtigung des Cajas-Nationalparks auf dem Programm, der nur ca. 30 Auto-Minuten von Cuenca entfernt ist. Leider spielt das Wetter nicht so mit, aber der Ausflug lohnt sich trotzdem. 
Den Park auf eigene Faust zu besuchen ist (sehr einfach) möglich, da durch den Park die Straße führt, die die großen Städte Cuenca und Guayaquil verbindet. Laut Gesetzt darf man den Park allerdings nur mit Guide betreten. Also halten wir uns mal daran und buchen eine für ecuadorianische Verhältnisse wahnsinnig teure Tour ($ 43 pro Person).
Unser Guide holt uns morgens um 8 Uhr am Hostel ab. Wir sind eine kleine Gruppe, deswegen fahren wir in seinem Privatauto. Führerschein hat der Guide auch (das ist nicht selbstverständlich in Ecuador!). Zuerst geht es auf den höchsten Punkt des Parks "Tres Cruces" (Drei Kreuze) auf 4200m ü.NN. Der Guide meint das wäre "die erste Prüfung", ob wir höhentauglich sind. Nach 6 Monaten in diesen Höhen habe ich keine Probleme und schaffe die Besteigung des Aussichtspunktes ohne große Anstrengung. Das Panorama ist spektakulär, aber leider auch etwas wolkenverhangen. Vom Aussichtspunkt kann man bei gutem Wetter den Pazifik sehen. Wir sehen heute nur die nahe gelegenen Lagunen (insgesamt gibt es über 500 Lagunen im Nationalpark).
Aussichtspunkt auf ca. 4250m ü.NN.
Lagunen und Wolken.
Der höchste Punkt des Passes ist mit 3 Kreuzen markiert. 
Nach der bestandenen Höhenprüfung geht es wieder etwas tiefer. Wir parken am Informationszentrum des Parks um von dort eine ca. 3 stündige Wanderung um die Lagunen und durch den "verzauberten Wald" zu unternehmen.
Am Informationszentrum eine herrliche Lagune mit einer Tiefe von 30m.
Dieser Weg wurde durch die Spanier zu Export-Zwecken angelegt um die Küste mit Cuenca, der Produktionsstätte des Panama-Hutes, zu verbinden.
Karge Paramo-Landschaft. Kaum zu glauben, dass es hier mehr als 700 verschiedene Pflanzenarten gibt.
Wir wandern entlang der Lagune.
Die Landschaft ist eher karg, auf dieser Höhe wächst kaum etwas. Das größte Gewächs ist der sogenannte "Papierbaum", der so heißt, weil die Rinde in mehreren Schichten hauchdünn ist, wie ein Croissant.  
Papierbaum. 
Der Boden ist sehr feucht und schwammartig. Ich erwarte jeden Moment einfach darin zu verschwinden.
Und dann sehen wir sie. Der Guide flippt fast aus vor Glück: Die beeindruckendste Blume, die ich je gesehen habe. Um sie zu sehen, muss man zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein, da sie nur einmal in ihrem Leben, nach ca. 5 Jahren, einige Tage blüht.
Wunderschön: La Bromelia del Paramo.

Leider fängt es dann an zu schütten und die nächsten 1,5 Stunden Wanderung werden wir völlig durchnässt. Kalt ist es auch, aber das macht nichts, denn beim Aufstieg in dieser Höhe wird uns warm.

Blick auf die Lagunen, die wir erwandern.
Der verzauberte Wald. Perfekter Schauplatz für einen Horrofilm.
Franzi und Ana aus Norwegen furchtlos im verzauberten Wald.
Noch mehr Wasser.
Nach der Wanderung sind wir einigermaßen erschöpft. Unser Guide fährt uns zum Restaurant in dem wir einen schwarzen Schwan bewundern können und eine köstliche Forelle essen, die Beste in der Gegend, sagt der Guide.
Schwarzer Schwan.
Gegen 15 Uhr sind wir zurück in Cuenca. Erstmal trockene Sachen an und dann gehts endlich wieder Kaffee trinken im CoffeeTree um den Tag gemütlich ausklingen zu lassen.

Dienstag, 11. Dezember 2012

Cuenca

Am Freitag sind wir in Quito losgereist auf der Panamericana immer Richtung Süden. Der Abschied von meiner Familie fiel mir schwer, obwohl ich sie ja in 1,5 Wochen schon wieder sehe! Ich darf gar nicht an den endgültigen Abschied am 20.12. denken...
Das Wochenende haben wir in Banos verbracht. Seit ich mit Kanne im August hier war, hat sich nichts verändert, außer dass der Wasserfall "Manto de la Novia" nur noch aus einem Wasserfall besteht, und dass wir uns diesmal bis ins Auge des tosenden Wasserfalls "Pailon del Diablo" vorgewagt haben.
Wasserfall "Manto de la Novia" im Dezember
Zur Erinnerung: Wasserfall "Manto de la Novia" im August
Der Wasserfall "Pailon del Diablo": Nur die unerschrockensten wagen sich nach ganz unten.
Man kann durch einen in den Fels gehauenen Tunnel am Wasserfall entlang nach oben steigen. Das Wasser hat eine unglaubliche Kraft. Der Pailon del Diablo ist auch aus dieser Perspektive wirklich angsteinflößend.
Am Montag ging es dann weiter auf der Panamericana gen Süden ins ca. 6 Stunden entfernte Cuenca. Das Umsteigen an irgendeiner Hauptstraße der Stadt Ambato klappt mit Hilfe der netten Ecuadorianer zum Glück ohne Probleme. Viele Kilometer legen wir an diesem Tag nicht zurück. Die Strecke ist seeeehr kurvenreich und meine Sitznachbarin legt des öfteren beim Schlafen ihren Kopf auf meine Schulter. 
Gegen 17 Uhr kommen wir in Cuenca an. Ich muss sagen: Cuenca ist die schönste Stadt, die ich in Südamerika gesehen habe: Alles so sauber, gut gepflegt, nette Häuser, schöne Cafes und Plätze. Ich fühle mich wie in der Toskana. Das Klima ist ebenfalls herrlich: Sonne satt und um die 22 Grad. Zum Leben bevorzuge ich aber weiterhin Quito (oder Frankfurt). Cuenca ist einfach zu perfekt ;-)
Kathedrale an der Plaza Calderon.
Plaza Calderon: Der zentrale Platz Cuencas. 
Kathedrale mit ihren Kuppeln.
Leckere Säfte für 50 Cent in der Markthalle.
Auch hier eine Riesenauswahl an Obst.
Schönes Regierungsgebäude.

"Puente Roto" - Die kaputte Brücke
Das Flussufer in Cuenca. Ein Spaziergang entlang des Flusses bis zum Parque Paraiso lohnt sich. 
Im Parque Paraiso: Das Paradies auf Erden.
Kirche "Todos los Santos"
Herrliche Bergwelt rund um Cuenca.
Cuenca ist eher klein und alle Sehenswürdigkeiten sind konzentriert im Zentrum. Nach der Besichtigung der Altstadt bleibt also noch genug Zeit, um Kaffee zu trinken (empfehlen kann ich hier CoffeeTree an der Calle Larga) oder am Fluss entlang zu spazieren und sich im Parque Paraiso zu sonnen.
Das Hostel ist auch sehr süß: El Cafecito. Leider hält der Name nicht ganz was er verspricht und der Kaffee in den anderen Cafes schmeckt besser. Die Betten sind auch etwas durch gelegen, aber egal: Endlich wieder Backpacker :-)

Sonntag, 9. Dezember 2012

Verabschiedung Teil 1 (Kinderheim)

Unaufhaltsam ist dieser Tag näher gerückt: Die Verabschiedung von meinen Kindern. Am Montag war es also soweit. In meiner Tasche das Pizza-Rezept, ein Glas Nutella und meine kleine Abschiedsrede. So früh war ich schon lange nicht mehr im Kinderheim, die letzten Wochen habe ich immer morgens ausgeschlafen und mit meiner Familie gemütlich gefrühstückt. Aber heute will ich meine Kinder mit Pizza überraschen und um 11:15 Uhr muss die erste fertig sein. Jochen begleitet mich und wird endlich meine Kinder kennen lernen!
Natürlich gibt es beim Pizza Backen Komplikationen (wie das in Südamerika immer so ist), aber tatsächlich ist die erste Pizza pünktlich fertig. Puuuh, geschafft!
Viviana hilft beim Pizza backen.
Lecker Pizza!
Die kleine Dana.
Die Kinder holen ihre Pizza in der Backstube ab.
So lecker, dass nach dem offiziellen Mittagessen noch auf der Wiese weiter gegessen wird. Hier: Leidy, Alex, Paola, Fernanda.
Dario, Jairo und Paola.
Auch an meinem letzten Tag sind die Hasenställe mal wieder irgendwo undicht und die Hasen tollen im Garten herum.
Abends findet dann noch das offizielle Verabschiedungs-Abendessen statt, dass sehr tränenreich ist. Die Madres und die Kinder machen mir wahnsinnig viele Geschenke (unter anderem ein Verlobungsring, damit ich sie nie vergesse) und alle sagen ein paar nette Worte. Ich glaube, ich war selten so gerührt. Getanzt wird natürlich auch und wenn man mal von dem traurigen Anlass absieht, ist es ein schöner Abend.
Vorbereitung des Verabschiedungs-Abendessens. Deutsch-Ecuadorianische Kekse: Alfajores mit Nutella.
Meine süße Fernanda. Gleich heißt es Abschiednehmen.
Von Gloria bekomme ich einen Alpaka-Schal überreicht für das kalte Deutschland.
Fernanda spricht ein paar Worte und überreicht mir einen kleinen Geldbeutel.
Paola überreicht mir eine Kette.
Geschenke über Geschenke. Womit hab ich das verdient???
Susi steckt mir den Verlobungsring an.
Abschiedsbild: Alle mit Tränen in den Augen.
Gegen 22 Uhr rollt das Auto aus der Auffahrt und tränenüberströmte Gesichter winken mir hinterher. Und so werde ich mit den Worten verabschiedet: "Que importa la distancia si el amor es lo que nos une" - "Was spielt Distanz für eine Rolle, wenn es Liebe ist, die uns vereint". Ich werde die Zeit mit euch nie vergessen!!!