Gestern haben wir Medellin verlassen um in die "Zona Cafetera" (die "Kaffeezone") zu reisen. Hier werden 10% des weltweit gehandelten Kaffees produziert. Außerdem gibt es tolle Wanderwege im Cocora-Tal und im Nationalpark "Los Nevados" (schneebedeckte Vulkane auf 5000m Höhe).
Am Anfang der Busreise werden Kotztüten verteilt, was (wie sich herausstellt) auch gar nicht so weit hergeholt ist, denn die Fahrt durch die Anden ist kurvenreich und holprig. Nach 7 Stunden Fahrt (und höchstens 250 km Strecke!) kommen wir im malerischen Bergdorf Salento auf 1900m an.
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Einkaufsstraße in Salento |
Die Aussicht auf das Cocora-Tal ist berauschend und ein einsamer Panflöten-Spieler spielt "El Condor Pasa".
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Das Cocora-Tal mit dem Fluss "Rio Quindio" |
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Abendstimmung in den Anden |
Und so können wir es kaum erwarten am nächsten Tag in unsere Wanderschuhe zu schlüpfen. Unser Weg führt als erstes zur Kaffeefarm von Don Elias, ein älterer Mann, 2 Köpfe kleiner als Jochen, mit Machete und Hut. Ein Unikat! Und wahnsinnig freundlich. Er zeigt uns seine Farm und wir lernen viel über Kaffee, von der Blüte der Kaffeepflanze bis zum Mahlen der Bohne. Don Elias macht hier alles noch von Hand und wir dürfen beim Pflücken, Schälen, Waschen, Trocknen, Rösten und Mahlen helfen. Und dann trinken wir den besten Kaffee unseres Lebens! Weder Zucker noch Milch sind nötig, es schmeckt einfach so!
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Unreife, grüne Kaffeebohnen |
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Don Elias und die fertigen roten Kaffeefrüchte |
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Jochen mahlt die Kaffeebohnen |
Don Elias baut auch viele Früchte an und so sehen wir zum ersten Mal im Leben einen Ananasstrauch. Wusstet ihr, dass der so aussieht?
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Ananasstrauch |
Nach der Kaffeefarm und einer leckeren traditionellen Suppe, wandern wir zum Wasserfall Santa Rita. Auf dem Hinweg knöpft uns Rita in ihrer Finca 2 Euro ab, damit wir die Abkürzung durch ihren Garten nehmen können. Außerdem gibt sie uns den Tipp, dass der Wasserfall am Bach liegt. Interessant! Also folgen wir dem Bachlauf bzw. dreimal müssen wir ihn auch kreuzen, was gar nicht so leicht ist, wenn man das knietiefe Wasser einigermaßen trocken überwinden will. Davon hat Rita nichts gesagt!
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Schuhe und Strümpfe werden gesattelt, Hose hoch gekrempelt und dann ab durch den kühlen Bach |
Wasserfall Santa Rita:
Als Rückweg nach Salento wollen wir einen Weg nehmen, der auf unserer Wanderkarte eingezeichnet ist, den es aber laut unserem Hostelbesitzer nicht gibt. Den Weg finden wir, aber er ist ziemlich verwachsen. Warum hat Don Elias uns keine Machete verkauft??? Wir schlagen uns durch und haben immer wieder Angst, alles wieder zurück gehen zu müssen, weil der Weg einfach endet. Aber wie durch ein Wunder finden wir nach 1,5 Stunden die Brücke über den "Rio Quindio" und erreichen nach 7 Stunden Wanderung wieder heil Salento. Sogar trocken, obwohl Rita uns Regen vorausgesagt hat...
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Geschafft! Die Brücke über den Rio Quindio. |
Hatte den Jochen schließlich den "Kaffee-Dreh" raus? Nicht das die erste Tasse Kaffee ein halbes Jahr dauert...
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