Die Feier meines 30. Geburtstages hat schon am Donnerstag angefangen. Da Vorfeiern hier kein Unglück bringt, werden Geburtstage meistens vorgefeiert, nachgefeiert und am Tag selber wird auch gefeiert. Und diese ecuadorianische Tradition will ich natürlich nicht brechen!
Da ich mir Freitag freigenommen habe, haben mir meine Kinder im Heim einen tollen Donnerstag bereitet. Zum Mittagessen habe ich mit den Nonnen mit einem Pisco Sour angestoßen, nachmittags ab 17 Uhr (0 Uhr nach deutscher Zeit!) gabs eine ausgelassene Fete mit Popcorn (vor allem auf dem Boden), Schokotorte und Colada Morada (süßes Getränk oder Pudding. Keine Ahnung was das genau ist, aber es ist Tradition das Ende Oktober/Anfang November zu trinken/essen).
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Pisco Sour zum Mittagessen. |
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Um 17 Uhr versammeln sich alle im Esszimmer. Der Tisch ist reich gedeckt! |
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Die kleine Fernanda trägt mir ein Gedicht vor. |
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Danach gibts Popcorn für alle. |
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Noch mehr Popcorn! |
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Im Kreise meiner Lieben. Fernanda tanzt. |
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Alex |
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Es wird gerauft und gespielt. Erinnerungen an meine Kindergeburtstage - da fühl ich mich gleich nochmal viel jünger ;-) |
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Am Tisch geht es etwas gesitteter zu als im Wohnzimmer. |
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Leidy und Samy. |
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Paola und ich beim Bachata. Nein, kein Schnee wie in Deutschland: Popcorn auf dem Boden. |
Die Kinder überhäufen mich mit netten Worten (viele halten eine kleine Rede, das ist so Brauch hier!), Briefen und Geschenken. Ich bin gerührt. Meine Kleinen sind soooo süüüüß. Für meinen Abschied muss ich mir noch etwas ganz Besonderes für sie ausdenken!
Am Donnerstag Nacht nehmen Nicole (eine Volontärin aus den USA) und ich den Bus an den Strand. Nach 7 Stunden Fahrt (300 km) kommen wir im Morgengrauen in Atacames an. Das Örtchen sieht nett aus und so beschließen wir zu unserem Hotel (welches nur 3 Blöcke entfernt ist) zu laufen. Leider haben wir die Warnungen (es sei gefährlich) der Taxi-Fahrer mal wieder nicht ernst genommen. Diesmal ist es also passiert: Ich bin überfallen worden. Und das an meinem Geburtstag! Aber wir hatten Glück im Unglück, schließlich waren wir mit unserem ganzen Gepäck unterwegs, und der Dieb hat nur meinen kleinen Brustbeutel mit ein paar Dollarn und meiner Kamera (die seit Donnerstag eh kaputt ist) erwischt. Also alles halb so wild! Geschockt waren wir dennoch. Und so haben wir am Freitag erstmal jeder Person in Atacames misstraut und immer schön das Taxi genommen (dem wir auch misstraut haben). Zum Glück gab es dann auch ein paar positive Erlebnisse, wie unsere sehr netten Hotelbesitzer, ein leckeres Mittagessen für 2 Euro mit ebenfalls außerordentlich netten Restaurant-Besitzern und eine schöne Strandparty bis in die Morgenstunden.
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Mittagessen für 2 Euro in unserem Lieblingsrestaurant. Suppe und frittierte Shrimps (Ecuador ist bekannt für seine Shrimp-Zucht!) |
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Strand in Atacames: Der Pazifik hat Badewannentemperatur. Und obwohl es bewölkt ist (besser für die deutsche Haut) ist es angenehm warm. |
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In diesen Strandbars läuft den ganzen Tag Salsa, Bachata und Reggeaton. Von 20-3 Uhr wird getanzt, getanzt, getanzt und Cocktails getrunken. Lecker ist der Caipi und Pina Colada. |
Am Samstag hatten wir dann unseren Kulturschock überwunden und konnten uns wieder ohne Angst frei in Atacames bewegen. Wir machen einen kleinen Bummel über den Malcon (Strandbuden) und verbringen den Tag am Strand. Der obligatorische Milchshake darf natürlich auch nicht fehlen.
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Nicole und ich am Strand bei einem Milchshake. |
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Batida de Coco. LECKER!!! Allein dafür lohnen sich die 7 Stunden Busfahrt! |
Am nächsten Freitag (hier Feiertag) findet dann der dritte Teil meiner Geburtstagsfeier hier in Quito statt. Ich werde für meine Familie kochen und es gibt Kuchen. Jippi!