Freitag, 14. September 2012

Mein Projekt: Casa Hogar

Meine Arbeitsstätte "Casa Hogar" befindet sich in einem Randbezirk von Quito, auf einem Berg mit wunderschöner Aussicht auf Quito und die umliegenden Nevados. Frei übersetzt bedeutet "Casa Hogar" "Haus 'Zuhause'". In diesem Heim werden Mädchen aller Altersstufen aufgenommen, die zu Hause nicht mehr wohnen können, da sie beispielsweise Gewalt durch die Eltern ausgesetzt sind. Das Haus bietet ca. 15 Mädchen ein Zuhause. Tagsüber kommen nochmal so viele hinzu (aus armen Verhältnissen), die zwar zu Hause schlafen können, aber bei denen sich die Eltern tagsüber nicht um die Kinder kümmern (können). Geführt wird das Haus von Augustiner-Schwester Ana Maria aus Peru, die ich so gut ich kann unterstütze, denn ihr könnt euch vorstellen, dass es mit 30-35 Kindern ganz schön stressig zu gehen kann. Ein- bis zweimal die Woche kommen noch ein Arzt und eine Psychologin ins Haus. Außer mir sind noch 2 andere Volontärinnen (aus den USA) hier, die aber jeweils nur 2 Stunden an 2 Tagen der Woche kommen. 
Das Türschild
Meine Aufgaben suche ich mir selbst, was mir als Consultant nicht schwer fällt ;-) Und jeder Tag bringt neue Herausforderungen: 
- 35 Namen lernen, die sich alle gleich anhören: Mayori, Magali, Marciel, ...
- alleine kochen mit Zutaten, die ich nicht kenne, 
- Bruchrechnen auf Spanisch erklären,
- Kaninchen einfangen,
- Drachen basteln, 
- Hühnerfüße essen (-> gar nicht so schlimm!),
- mich vor nassen Kinderküssen retten,
- Drucker installieren und Internet einrichten,
- zum 100. Mal erklären, wie man mit Messer und Gabel isst,
- Finger verarzten und Medizin verabreichen,
- das Chaos im Hausaufgaben-Raum verstehen
- ...

Ich habe noch so einige Ideen, aber die Zeit zwischen 10 und 16 (oder 17) Uhr ist einfach zu kurz um alles zu schaffen. 
Die Küche: Hier wird es zwischen 11 Uhr und 1 Uhr richtig stressig.
Diese zwei kommen nur zur Nachmittagsbetreuung
Unsere "Nena" (z.dt. "Kleine"): Die 2-jährige Camila.
Fußballspielen im Garten
Hausaufgaben machen mit Volontärin Nicole.
Der Hühnerhof
Hasenställe mit ca. 40 Hasen
Der Hausaufgaben-Raum: Die Schränke lieber zu lassen!
Hundeblick: Der Haushund Camilo wohnt eigentlich auf der Straße, kommt aber trotzdem immer irgendwie rein und bettelt ständig um Essen. 
Noch ein Bild für alle Freunde des Wortspiels: Entdeckt auf dem Weg zur Arbeit.
Die Arbeit mit den Kindern (die alle total süß und anhänglich sind) macht sehr viel Spaß, aber es ist auch wahnsinnig anstrengend (z.B. allen gleichzeitig zu zuhören) und ich freue mich nun auf mein Wochenende! 

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